Als Flugpatin von Gem warte ich morgens ungeduldig auf die Ankunft von Susi, die uns zum Flughafen nach Larnaca bringen wird. Und dann sind sie da, Susi und Gem, Susi leicht gestresst wegen Zeitdruck und Gem munter, neugierig, zutraulich, ohne die Spur einer Ängstlichkeit. Die Fahrt nach Larnaca verschläft sie auf meinem Schoß. Am Flughafen erobert Gem die Herzen von Bodenpersonal und Mitreisenden im Sturm, für mich eine gute Gelegenheit, für die Sache der Zypernhunde zu werben. Gem steigt tapfer auf die Waage und wird mit den angezeigten 4 KG für würdig befunden, in der Flugzeugkabine mitzufliegen. Aber der Flieger hat eine Stunde Verspätung, und wir überbrücken die Wartezeit draußen in der Sonne, Susi und ich Kaffe trinkend, Gem selig und entspannt in meinem Arm schlafend.
Bevor es dann endlich losgeht, beschwören wir Gem, unter einem Olivenbaum noch mal Pipi zu machen, aber sie interessiert sich für alles andere, nur nicht für das, was wir von ihr erwarten. Erst als wir mit gutem Beispiel vorangehen (selbstverständlich nicht unterm Olivenbaum!) hat sie begriffen. Susi muss Berge von Papier herbeischaffen, um den See aufzuwischen, den Gem vor den Örtlichkeiten in der Halle hinterlassen hat.
Im Flugzeug haben wir – ganz komfortabel – eine ganze Reihe für uns allein. Gem liegt die ganze völlig entspannt in ihrer Puppitasche, dreht sich manchmal im Schlaf auf die andere Seite. Als die Tasche sich wieder einmal bewegt, luge ich vorsichtig hinein: Ich sehe ihr kleines, nackeliges Bäuchlein, ihre Beinchen in alle vier Himmelrichtungen gestreckt – sie schläft tief und fest auf dem Rücken.
Die Landung bekommt sie ebenso wenig mit wie vorher den Start. Nur als wir in Düsseldorft vom Flugzeug noch in einen Bus umsteigen müssen, der uns zum Flughafengebäude bringt, zappelt die Tasche heftig. „Hol mich hier raus!" - zeigt die Tasche. Aber das geht erst am Gepäckband. Gemeinsam warten Gem und ich auf die Ankunft meiner Tasche. Ausnahmsweise genieße ich die lange Wartezeit. Gem gibt mir Bussis, nimmt die Huldigungen der Umstehenden entgegen, und dann kommen wir endlich durch die Tür, wo die stehen, die uns erwarten.
Und dann geht alles ganz schnell. Pass, Puppiletter und Tasche werden an das neue Frauchen übergeben, und schließlich auch Gem. Ich drücke ihr ein letzes Bussi auf die Nase und drehe mich ganz schnell um, um wegzugehen.
Mach es gut, Du Süße! Ich wünsche Dir ein langes, aufregendes und glückliches Hundeleben.