Mozart 01

Geburtsdatum:  März 2018 Geimpft:  ja
Schulterhöhe:  ca. 50 cm Sterilisiert / kastriert:  ja
Höhe bis zum Kopf:  ca. 60 cm Microchipped:  ja
Länge:  ca. 80 cm Reserviert:  nein
Farbe:  braun

 

Gut zu Katzen:  unbekannt Abgegeben:  Nov. 2019
Gut zu Hunden:  ja
Gut zu Kindern:  unbekannt
Pflegestelle:  nein (PAWS Shelter)

Beschreibung:
Mozart mit wenigen Worten zu beschreiben geht leider nicht. Zu lang und zu komplex ist seine Historie.

Mozart wurde uns von seiner Besitzerin unter Tränen ins Tierheim gebracht. Sie wollte den Hund nicht aufgeben, wurde aber von ihrem Mann dazu gezwungen, nachdem Mozart ihn zweimal angegriffen hatte. Wie genau diese Angriffe passiert sind, weiss niemand, auch die Besitzerin nicht, aber Fakt ist, dass der Mann Verletzungen am Arm hatte, die nicht ohne waren.

Mozart zeigt sich bei seinem Eintritt als völlig verängstigt und verwirrt.

Zwei Wochen lang versuchten wir, uns Mozarts Vertrauen zu erobern, aber jeder scheiterte kläglich und einige Helfer weigerten sich, überhaupt in den Zwinger zu gehen. Ohne Hundekenntnis, hatte man verloren. Mozart startete erst nur Scheinangriffe, drehte man ihm den Rücken zu, biss er zu und hat so auch einige Helfer erwischt.

Mir erschien es, als wäre es bei Mozart pure Verzweiflung und reiner Selbstschutz, aber auch ich hatte Angst und fand keinen Zugang zu ihm. Wir hatten zwei Möglichkeiten: Einschläfern, oder die Besitzerin um Hilfe bitten, uns einen Weg zu zeigen, wenigstens eine Leine an Mozart zu legen um einen letzten Versucht zu starten.

Die Besitzerin kam und man ging gemeinsam spazieren. Ab da war es, als hätte man einen Schalter bei Mozart umgelegt. Ich und auch mein Kollege hatten sein Vertrauen. Wir konnten alles mit ihm machen. Er hörte auf unsere Kommandos, wir konnten kuscheln, ihn hochheben, ihn auch massregeln... er akzeptierte uns von diesem Moment an bedingungslos.

Aber nur uns... nach wie vor nicht die Helfer. Wir versuchten mit einigen Helfern, ob sie auch den Zugang finden und stellten fest, es gelang nur denjenigen, die ihre Angst komplett ablegen konnten. Spürt Mozart Unsicherheit, wird er selber unsicher und geht wieder nach vorne.

Wir wollten diesen Hund aber nicht mehr aufgeben, da wir in seine Seele blicken durften, die stark verletzt worden sein muss. Wir vermuten eine schlimme Misshandlung und traumatische Erlebnisse in seinem Leben, die ihn zu dem haben werden lassen, der er heute ist.

Uns zeigt er sich als wundervoller Hund... Gestresst zwar, aber gerade mit Hündinnen supersozial. Er spielt für sein Leben gerne.. ist dabei zwar ein bisschen grob, aber gleichgesinnte Hunde lieben es mit Mozart zu toben.

Mit uns Menschen, denen er vertraut, ist er super. Er hört sehr gut auf Kommandos, ist unglaublich lernwillig und lernfähig, und macht alles an der Seite seines Menschen mit.

Mozart ist der Typ Hund, der ohne dafür ausgebildet worden zu sein, seinen Besitzer bis auf den Tod verteidigen würde, wenn er angegriffen würde. Er ist seinem Menschen völlig loyal ergeben, zeigt aber dabei gemäss der Vorbesitzerin auch eifersüchtige Seiten... was bei uns aber bis jetzt nicht zum Ausdruck gekommen ist.

Mozart ist kein Hund, der sich von Fremden anfassen lässt, wenn sie völlig distanzlos vorgehen. Er zeigt wann er bereit ist. Er sollte von hundeerfahrenen Menschen sicher geführt werden. Menschen, die ihn so nehmen und nicht einen Schosshund aus ihm machen wollen... wobei er das durchaus auch sein kann.

Man sollte seinem Wesen den nötigen Respekt entgegenbringen, aber natürlich auch an einigen Baustellen arbeiten.

Wir wissen nicht, ob es solche Menschen gibt... aber wir würden es uns so sehr wünschen, dass Mozart seine Chance bekommt!