Es wäre schön, wenn man sagen könnte, dass diese Geschehnisse aussergewöhnlich sind, aber leider sind sie es eben nicht.

Innerhalb von zwei Tagen habe ich zwei Hunde *gefunden*. Shep lag in einer Mülltonne, wie Abfall entsorgt...

Yalos wurde aus dem Auto geworfen... auch nicht viel besser als die Sache mit der Mülltonne.

Ich habe immer gesagt, wenn ich mal so einen Kerl erwische, dann gnade ihm Gott... aber nun war ich live dabei und hatte eine Sekunde zum überlegen: Fahre ich dem Kerl hinterher, bis ich die Nummernschilder habe... oder kümmere ich mich um den Hund, der völlig verzweifelt dem Auto hinterherrennt... ich entschied mich für ersteres.

Wie eine Verrückte raste ich dem Typen hinterher, der immer schneller und schneller wurde, da er sehr schnell bemerkte, dass er aufgeflogen ist... nach relativ kurzer Zeit war ich nahe genug, um die Schilder zu sehen, stoppte und wendete um den Hund suchen zu gehen.

Natürlich war Yalos nicht mehr amselben Ort und dachte schon: Toll... es war die falsche Entscheidung, aber irgendwie spürte ich, dass ich Yalos finden werde...

Ich fuhr die Strasse rauf und runter... jede Abzweigung fuhr ich ab... bis ich endlich Passanten fand und fragte: Haben sie einen kleinen... schon fielen sie mir ins Wort und meinten: Sie meinen den kleinen weissen Hund? Der ist hier rechts rein...

Ich natürlich hinterher und da sah ich Yalos auf einem Feld mit einem anderen Hund... erst schaute er ganz intressiert zu mir rüber, da ich dasselbe Auto fahre, wie sein liebloser Besitzer.. und ich dachte schon... er wird von selber kommen... aber so einfach war es dann doch nicht.

Ueber eine Stunde versuchte ich ihn zu locken, mein Mann rief mich in der Zwischenzeit an und hatte Angst, dass mir auf dem Spaziergang etwas geschehen ist, aber ich gab nicht auf. Immer wieder in die Hocke... rufen.. locken... immer wieder mit meinem Hund auf Yalos zu und genau so gelang es dann endlich. Yalos schnupperte an meinem Hund und ich erwischte ihn am Halsband.

Man hatte das Gefühl, dass Yalos ein Stein vom Herzen fiel, denn sofort kuschelte er sich in meine Arme. Jetzt musste ich nur noch meinen Hund überzeugen, dass er gefälligst seinen Platz im Auto mit Yalos teilt... war erst nicht ganz so einfach, aber schliesslich verstand er, dass ich der Boss über Auto und andere Dinge bin. ;-)

Gott sei Dank hatte Ruth Mew den Schlüssel für die Tierarzpraxis und so konnten wir Yalos erst dort hinbringen... da natürlich Wochenende war... dazu noch ein langes und wir beide ihn nicht ins Tierheim bringen wollten, nach dem Schock, den er kleine Kerl durch das Aussetzen bekommen hat...

Ruth geht nun jeden Tag mehrmals mit ihm spazieren und ist ganz begeistert von ihm, aber auch sie sagt: Noch ist er nicht angekommen... Noch hat er keine Ahnung was da gerade mit ihm geschieht.

Bei der Polizei war ich auch und habe alles gemeldet, aber sie meinten: Der Mann wird sagen, es ist nicht sein Hund und ich könnte ihm nicht das Gegenteil beweisen... aber abgesehen davon wäre ja das Aussetzen von Hunden auch strafbar, wenn sie nicht demjenigen gehören, der ihn ausgesetzt hat...

Ich werde so schnell nicht aufgeben und weiter am Ball bleiben... vor allem aber hoffen, dass Yalos bald das Zuhause bekommt, das er verdient!!!

Kleine Anekdote noch am Rande:
Ruth Mew und ich machten heute Fotos von Yalos. Ruth sagte: Du musst unbedingt seine wunderschöne Rute fotografieren, die er so stolz und hocherhoben trägt... Ich also Fotoapparat schussbereit, Yalos Rute geht wie auf Kommando runter...
Dieses Spiel wiederholte sich drei- oder viermal, bis ich bemerkte, dass Yalos nur beim gehen die Rute hochträgt und beim stehen eben nicht... ;-) also mussten halt bewegte Ruten-Hoch-Bilder gemacht werden... ;-)

In Kürze wird noch ein Video von Yalos folgen.

Susi von Büren