LeniErzählt von ihr selbst.
Nun war ich also schon 4 Monate in Itzehoe. Mein Frauchen Heidi kümmerte sich rührend um mich, alle taten alles, damit ich mich wohl fühlte. Trotzdem war ich immer noch sehr ängstlich und mißtrauisch, auch wenn mir hier keiner etwas Böses wollte. Irgendwie spürte ich auch, daß mir noch etwas bevorstand; meine Reise war wohl doch noch nicht zuende.Und richtig: Eines Tages klingelte es an der Tür und herein kamen eine kleine und eine große Frau und guckten mich mit großen Augen an. Ich guckte mit großen Augen zurück. Die kleine Frau gefiel mir sofort: Sie ist fast genauso klein wie ich und wir haben die gleiche Frisur: Weißer Wuschelkopf! Vorsichtig setzte sie sich zu mir aufs Sofa. Ich nahm all meinen Mut zusammen, blieb sitzen und ließ mich sogar streicheln. Puh, war das aufregend für uns beide!
Anschließend unterhielten sich alle Zweibeiner im Raum (Andrea war auch noch gekommen) über Hunde im Allgemeinen und im Besonderen, also mich! Dabei erfuhr ich, daß der Hund der kleinen Frau ein paar Wochen zuvor gestorben war und sie sich jetzt sehr alleine fühlte. Ihre Tochter (die große Frau), die selbst schon einen Hund – Emma, ex- Pepper- über „Zypernhunde" bekommen hat, hat sich daraufhin mit Andrea und Heidi in Verbindung gesetzt und nun waren sie gekommen, um mich anzusehen.

Vom Sofa und von meinem Körbchen aus versuchte ich trotz meiner Schüchternheit einen guten Eindruck zu machen, denn die beiden gefielen mir schon ganz gut...
Dann ging es runter zum Spaziergang. Rauskommen ist ja ganz schön, wenn nur die Autos und der Krach nicht wären! So drückte ich mich dann draußen unfroh an einer Mauer lang und machte wohl sehr deutlich den Eindruck, lieber woanders sein zu wollen.

Anschließend ging es zum Auto der beiden Frauen, in dem Emma saß. Die sollte ich jetzt auch noch kennenlernen. Emma ist genauso groß (oder klein) und wuschelig wie ich, aber damit hören die Ähnlichkeiten auch schon auf. Sie ist pechschwarz, erst 11/2 und ein fröhliches, robustes Temperamentsbündel, das auf alles erstmal positiv losgeht, -springt, -stürmt. Hach, so leicht würde ich das Leben auch gerne nehmen, vielleicht kann ich mir mit Emmas Hilfe ja ein bißchen was davon abgucken. Unser erstes Zusammentreffen verlief jedenfalls harmonisch, und dann ging alles ganz schnell: Meine Sachen wurden geholt, es gab einen schnellen Abschied von Heidi, ich kam in eine Box in das Kieler Auto zu Emma und dann ging es meiner neuen Heimat entgegen.
Unterwegs habe ich dann doch ein paar Abschieds- und Heimweh- Tränchen verdrückt; Heidi war so lieb und geduldig mit mir gewesen, sie wird immer in meinem kleinen Herzen bleiben!

Dann kamen wir in Kiel an. Was für eine große Wohnung! Und ich muß sie nur mit Mami (so nennen hier alle die kleine Frau) teilen. Ich habe mir gleich ein Plätzchen unter dem Küchentisch (dort kann ich mich verstecken und kriege trotzdem alles mit) und für die Nacht im Schlafzimmer gesucht, wo meine Schmusedecke aus Itzehoe hinkam. Anschließend haben Mami und ihre Tochter
Conny, die gleich gegenüber wohnt, im Wohnzimmer Kaffee getrunken. Weil Emma die ganze Zeit bei ihnen war und ich zwar ängstlich aber neugierig bin, habe ich ganz vorsichtig meine „Küchenburg" verlassen und im Wohnzimmer um die Ecke gelugt! Darüber waren alle so begeistert, daß ich gleich ganz hereingekommen bin und als ich sah, daß Emma bei Conny auf dem Sofa saß, bin ich zu Mami aufs Sofa gesprungen. Was die kann, kann ich auch!
Anschließend ging es raus zum Nachmittags- Spaziergang. So viele Wiesen um die Häuser! Und nur kleine Straßen mit wenig Autos und Lärm!! Traumhaft!!!

Eigentlich war nur eine ganz kleine Runde geplant, aber als ich sah, wieviel Spaß Emma das alles machte, bin ich doch die ganze große Runde mitgelaufen.
Daraufhin haben Mami und Conny beschlossen, daß ich doch einen neuen Namen bekommen sollte, sooo schüchtern wäre ich schließlich doch nicht. Nach kurzem Überlegen wurde aus dem griechischen Frauennamen „Eleni" schließlich „Leni". Der Name gefiel mir sofort und ich hörte auch ganz schnell darauf..

Ja das war mein aufregender erster Tag in Kiel, der 16. August 2011.
Heute bin ich schon 11/2 Monate hier und es ist richtig schön.

Mami und ich sind ein tolles Team, wir gehen morgens zusammen die Zeitung holen, alle Nachbarn sind hin und weg, alle Nachbarshunde sind ganz lieb zu mir; Emma hat dafür gesorgt, daß ich mit Appetit fresse (sie hat doch glatt meinen Napf zwei Mal ratzekahl leer gefuttert, das passiert mir nicht nochmal!) und sie bringt mir das Spielen bei (wir toben immer als schwarz-weißes Knäuel durch die Wohnung und über die Wiese).

Mami kann mich gar nicht genug kraulen und knuddeln, ich lasse mich anstandslos bürsten und wenn es rausgehen soll, laufe ich zu meiner Leine und bleibe so lange artig stehen, bis Mami sie mir angelegt hat. Und das Beste: Mein Schwänzchen ist jetzt zum Freudewedeln da!
Mami und Conny sagen immer, sie wollen mich nie wieder hergeben!

Ich bin jetzt ein immer noch zurückhaltender (ist ja nicht verkehrt!) aber vor allem glücklicher kleiner Hund, der sich in seinem Zuhause und bei seinen Menschen geborgen fühlt und ich möchte allen von „Zypernhunde" von Herzen danken, die dafür gesorgt haben, daß dies heute so ist.

Ich wünsche allen meinen Kumpels auf Zypern und überall auf der Welt, daß sie genausoviel Glück haben mögen, wie ich.
Alles Liebe von Eurer Leni.


P.S.: Auch wir möchten uns bei „Zypernhunde" für unsere beiden Sonnenscheine Leni und Emma und alles, was für sie getan wurde, bedanken.
Herzlichste Grüße und gutes Gelingen in allen Dingen von Elisabeth und Conny.