JennyHi, liebe Tierfreunde in Zypern, aus Berlin grüßt Euch Jenny.
Ich bin ja nicht sicher, ob Ihr noch wisst, wer ich bin, aber wenn Ihr Euch die beiliegenden Fotos anschaut, kommt Euch vielleicht die Erinnerung wieder.
Dieser Brief ist schon längst überfällig, denn in meinem Alter sollte man nach Möglichkeit nichts mehr auf die lange Bank schieben. Ich möchte mich bei Euch von ganzem Herzen bedanken, für das, was Ihr für mich getan habt, denn es geht mir so gut, wie es einem in meinem Alter nur gehen kann. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich es einmal so gut haben würde. Deshalb bin ich auch wild entschlossen es so lange wie möglich auszukosten und noch lange zu leben.
Wenn ich auch schon ein paar Zipperlein habe, dann macht das nichts, denn ich werde ärztlich vorzüglich betreut, habe sogar vor einigen Monaten noch einen gynäkologischen Eingriff  gut überstanden und mich wieder total erholt. Was allerdings Gelenke und Knochen angeht, da habe ich so meine Probleme. Bis vor kurzem bin ich noch die langen Spaziergänge mit meinen beiden 4pfotigen Lebensgefährten, Pino und Lotte – auch auf dem Foto zu erkennen, könnt Ihr aber gleich wieder vergessen – ohne große Mühe mitgegangen, aber jetzt wird es doch zusehends beschwerlicher. Aber das macht nichts, weil mein Frauchen fürsorglich ist und ich jetzt nur noch so viel gehen muss, wie ich es gut schaffe und für den Rest der Strecke liege ich dann bequem auf weichen Kissen im Kinderwagen und werde geschoben. Zuerst war mir das ein bisschen peinlich, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und genieße es, behaglich warm zugedeckt mit dabei zu sein, aber diese körperliche Belastung nicht mehr aushalten zu müssen. Außerdem bekomme ich viel Aufmerksamkeit von allen Menschen, alle sind freundlich zu mir, lächeln und streicheln mich – das ist toll. Überhaupt ist mir nicht das regelmäßige Essen das Wichtigste, sondern diese kuscheligen weichen Schlafplätze, die ich jetzt habe und gegen die beiden anderen bis aufs Äußerste verteidige.

Nie hätte ich gedacht, dass ich, autark wie ich mein Leben lang gelebt habe, mich an jemanden binden könnte, aber ich habe eine tiefe Zuneigung zu Martina gefasst.

Ich konnte gar nicht anders, weil sie mich von der ersten Minute unserer Begegnung in Ihr Herz geschlossen hat. Auf die anderen beiden, Lotte und Pino, könnte ich gut und gern verzichten. Obwohl Pino sehr sozial ist und sich immerzu um mein adrettes Aussehen kümmert und stets darauf achtet, dass ich ein sauberes Gesicht habe. Auch Lotte, mal von kleinen Ausrutschern abgesehen, hat mich als Rudelmitglied akzeptiert, dennoch sind sie mir relativ gleichgültig. Wichtig ist MARTINA! Ganz wichtig! Ich zeige ihr das auch auf ganz vielfältige Art und das macht sie wiederum glücklich.
Und das alles verdanke ich Euch und deshalb dieser Brief, ich hoffe, Ihr macht weiter so und noch viele andere Hunde glücklich.



Es grüßt Euch in Dankbarkeit
Eure

Jenny

Nachtrag von Barbara Bahlburg:
JENNY, ist eine alte Hündin die wir damals aus einem sogenannten Hundehotel geholt haben. Sie sass dort in einem engen Zwinger, stand mit anderen Hunden in ihrem eigenen Dreck. Die Wassernäpfe waren verrostet und das Wasser gelb. Der Platz war ein Ort des Elendes. Wir holten damals 34 Hunde dort, unter Tränen, raus. Es waren eine Menge alte Pointer dazwischen, einige leben immer noch bei uns. Jenny war alt, schwarz schon etwas klapprig, hatte mindestens die letzten 5 Jahre unter diesen Umständen gelebt und davor war es sicher auch nicht viel besser. Also für uns ein Hund der nie eine Chance auf ein Zuhause haben würde, für den wir nicht mehr tun konnten als ihm noch ein so angenehmes Leben als möglich im Tierheim zu bereiten.

Dann kam der Tag an dem uns Martina kontaktet und uns gezielt nach einer richtig armen Socke fragte und schwarz sollte der Hund auch noch sein. Das war Jennys grosser Tag, der ihr Leben verändern sollte.
Martina, wir können Dir gar nicht sagen wie dankbar wir Dir sind, dass Du Jenny ein Leben geschenkt hast, dass Du ihr auf ihre alten Tage noch zeigst wie schön das Leben ist. Gerade Hunde wie Jenny, haben es mehr als verdient!!!!

Und das ist noch nicht alles, ein paar Monate später durfte auch Lotte bei Martina einziehen. Sie war noch eine relative junge Jagdhündin, die uns über den Zaun geschmissen wurde. Diese Hündin muss so schrecklich behandelt worden sein, das sie die ersten Tage in einem Erdloch lebte, was die anderen Hunde im Zwinger gebuddelt hatten. Es war gerade mal so tief, dass Lotte sich da reinzwängen konnte und immer wenn wir in den Zwinger kamen, flüchtete sie sich in dieses Loch und wir sahen nur ihre Augen aus dem Loch schauen. Schon bei uns taute sie langsam auf, aber Martina hat ihr den Lebensmut und das Vertrauen in die Menschen zurück gegeben.

Danke Martina - es ist toll, dass es solche Menschen wie Dich gibt!!!